In der Altersgruppe der ab 14jährigen geht es vordringlich darum, anhaltende sexualisierte Gewalt zu stoppen und Jugendlichen mit Missbrauchserfahrung Wege zur Hilfe zu zeigen, die Peergroup zu sensibilisieren und das Thema zu enttabuisieren. Denn das Schweigen hilft nur den Täter:innen.

Kennzeichnend für Jugendliche ab der 9. Klasse ist die Verschiebung der Täter/Opfer Wahrnehmung. „Warum hat der sich denn keine Hilfe geholt? Warum hat der sich das gefallen lassen?“ Das Unverständnis gegenüber den Betroffenen ist oft groß. Anhand des Films „Leise Krieger“ soll herausgestellt werden, warum der Schritt zur Hilfe so schwer fällt. Welchen Part dabei die Betroffenen und welchen dabei jeder einzelne spielt – die Familie, die Bekannten und Freunde des Betroffenen. Den Schüler:innen soll deutlich werden, wie mit Vorurteilen, Unwissen, Rollenbildern etc. unbewusst dafür gesorgt wird, dass es für Betroffene schwer ist, sich den Freunden, Familie oder Lehrer:innen anzuvertrauen. Die zentrale Frage wird: „Rein statistisch gesehen befindet sich mindestens ein Betroffener in jeder Klasse. Könnte der sich in eurer Gemeinschaft Hilfe holen?“

Inhalt der Arbeit mit den Jugendlichen ist:

• Informieren über sexualisierte Gewalt
• Die Folgen für die Betroffenen
• Aufklären über Täterstrategien
• Enttabuisieren
• Sensibilisierung für die unbewusste Schuldübertragung auf die Betroffenen- „Schuld haben immer die Täter:innen!“
• Bedeutung der Peergroup aufzeigen

Leise Krieger, Der Film

Der Film „Leise Krieger“, mit Sebastian Ströbel und Alexandra-Maria Lara, bietet einen Einblick in die Seele von Lukas, der als Kind von seinem Vater sexualisierten Übergriffen ausgesetzt war. Er ist auf den ersten Eindruck ein normaler, junger Erwachsener. Der genauere Blick zeigt große Ängste und starke Beziehungsprobleme. Doch Lukas stellt sich seinen Erinnerungen und holt sich therapeutische Unterstützung. Er findet einen Ausweg.

Sowohl der Film als auch der Titel sind deswegen so passend für dieses Projekt, weil es Mut und Überwindung erfordert, sich den Täter:innen entgegenzustellen und den Deckmantel des Schweigens zu brechen. Ein Kind, welches sexualisierte Gewalt erleben musste, muss tatsächlich zu einem „leisen Krieger“ werden, um den Mut aufzubringen, sich Hilfe zu holen.